Februar 2024, der Raum der Gesichter - just wanted to help
In diesem Raum im alten Frankfurter Polizeipräsidium erfolgte die erkennungsdienstliche Erfassung aller Verdächtigen. In diesem Raum standen Schwerverbrecher wie die Terroristen und Mörder z.B. Gudrun Ensslin und Andreas Baader, sowie der Serienmörder Arthur Gatter und noch viele andere Kriminelle.
Das Graffiti auf dem Foto ist erst nach der Schließung des Polizeipräsidiums entstanden. Bei einer Tattoo Convention wurden die Wände mit Graffities bemalt.
Dieser Raum kann Geschichten erzählen von:
Andreas Baader und seine Komplizin Gudrun Ensslin, die 1970 die Rote-Armee-Fraktion gründeten. Die RAF war für die Tötung von mindestens 33 Personen verantwortlich.
1968 wurden beide in Frankfurt verhaftet, weil sie Brandsätze in zwei Frankfurter Kaufhäuser gelegt hatten.
Hier der Link zum Foto von Andreas Baader, das im Frankfurter alten Polizeipräsidium angefertigt wurde:
Baader und Ensslin wurden zu 3 Jahren Zuchthaus verurteil. Sie flohen nach der Untersuchungshaft und gründeten die RAF. Nach etlichen Banküberfällen und 5 Sprengstoffanschlägen mit 4 Toten wurden sie 1972 wieder gefasst und erhielten lebenslange Haftstrafen.
Am 4. Februar 1974 wurden die Terroristen der 2. RAF-Generation Margit Schiller und Wolfgang Beer in Frankfurt festgenommen. Auch sie standen im Raum der Gesichter im alten Frankfurter Polizeipräsidium.
Geändert haben sie durch ihre Gewalt und den Morden nichts. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich früher als Kind immer Angst hatte am Bundesgerichtshof und dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe vorbeizulaufen. Ich wohnte damals in Karlsruhe und öfters fanden auf der Karl-Straße, die am Bundesgerichtshof vorbeiführte, Kontrollen durch die Polizei statt. Für ein Kind war das sehr beängstigend. Leider nicht zu Unrecht.
Es gab einen 1975 einen Bombenanschlag (nicht von der RAF) am Bundesverfassungsgericht.
1977 wurde Siegfried Buback Generalbundesanwalt in Karlsruhe an Moltke-Straße von RAF-Terroristen erschossen.
Die Meinung und Überzeugung von Menschen mit der Hilfe von Gewalt zu verändern, funktioniert nicht. Zwar macht Terror und Gewalt auf Umstände und Probleme aufmerksam, hilft aber eher nicht Menschen anderer Meinung zu überzeugen. Es führt eher zu einer verstärkten Ablehnung. Auch in der heutigen Zeit, helfen Aktionen der Klimakleber nicht, die Bevölkerung von ihrer Meinung zu Überzeugung.
Verbote der Politik von Verbrenner-Motoren oder von Gas und Öl-Heizungen führen eher zum Unverständnis und der Ablehnung dieser Maßnahmen bei der Bevölkerung. Besser sind die Förderung und eine langfristige Planung, so dass die Menschen sich an Veränderungen gewöhnen können und sich überzeugen lassen.
Im Anhang sind noch mehr Bilder vom Raum zur erkennungsdienstlichen Erfassung (geiles Wort).
Die Tätowierer haben ganze Arbeit geleistet und den Raum zeitweise in ein Tattoo-Studio verwandelt. Die weißen Stangen zur Befestigung der Kameras sind noch vorhanden. Ansonsten erinnert nichts an die ehemaligen Besucher. Über einige der Besucher diese Raumes, werde ich noch in den nächsten Monaten berichten.